Mittwoch, 30. Juni 2010

Akademischer Chic II - Der Grottenolm

Wer an einer Uni arbeitet, muss einiges ertragen: eine Armada meist unnützer Sekretärinnen, die Post in der Gegend herumtragen, welche ohne sie nicht herumgetragen werden müsste, weil es sie nicht gäbe, ein einengendes infantlisierendes Dienstrecht in dem der Kommunismus ( der gleiche Mist für alle) noch fröhlich Urständ feiert, den TVöD, der dafür sorgt, dass man als promovierter Wissenschaftler kurz vor der Habilitation so viel verdient wie ein Buchhalter im Baugewerbe. Wow!

Man erträgt es meist, weil man sein Fach liebt. Also ich liebe mein Fach über alles. Meine Studenten mag ich meistens auch. Eine Uni nur mit Studenten käme dem Paradies recht nahe. Der Grottenolm liebt sein Fach auch. So sehr, dass er gerne mal die Annehmlichkeiten die seine Bezahlung als Professor mit sich bringt, vergisst zu geniessen. Der Grottenolm fährt nie Cabrio, ist nie in einem Restaurant anzutreffen und v.a der Grottenolm geht nie einkaufen! Nie!
So trägt er unermüdlich die Diolen-Hose aus den 70ern auf, sein Pullover ist völlig naturfaserfrei, während der Achselranz unter seinem Hemd während der Promotion schon verdaächtige Ringe schlug, ist er mittlerweile unten angelangt. Der Bequemschuh aus den 70ern wirkt nicht mal mehr nerdig.


In der Regel aschfahl im Gesicht kauft er Bücher.
Prof, Grottenolm ist nicht unfreundlich, nicht mal besonders neurotisch für einen so hochneurotischen Laden wie die Universität. In der Regel sitzt er bis 23 Uhr in der Bibliothek. Oder an seiner Schreibmaschine. Wirklich an der SCHREIBMASCHINE!
Wenn ich dann am Olm vorbeiziehe, bin ich dem Himmel für zwei Sachen dankbar, dass ich gelernt habe, Spaß zu haben und dass ich rechtzeitig (oblgleich viel zu spät!) Sex hatte, zwei Dinge, die einen davor feien, so zu enden . Hoffentlich!

2 Kommentare:

  1. Sehr schön beschrieben! :D

    Wenn es solche Typen nicht zum Prof schaffen werden sie Lehrer (bevorzugt Latein oer Mathe).

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  2. Oder Physik.... Ich hatte Latein - LK und immer nur gepflegte Frauen... Aber Herr K. in Mathe

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