Mittwoch, 30. Juni 2010

Akademischer Chic II - Der Grottenolm

Wer an einer Uni arbeitet, muss einiges ertragen: eine Armada meist unnützer Sekretärinnen, die Post in der Gegend herumtragen, welche ohne sie nicht herumgetragen werden müsste, weil es sie nicht gäbe, ein einengendes infantlisierendes Dienstrecht in dem der Kommunismus ( der gleiche Mist für alle) noch fröhlich Urständ feiert, den TVöD, der dafür sorgt, dass man als promovierter Wissenschaftler kurz vor der Habilitation so viel verdient wie ein Buchhalter im Baugewerbe. Wow!

Man erträgt es meist, weil man sein Fach liebt. Also ich liebe mein Fach über alles. Meine Studenten mag ich meistens auch. Eine Uni nur mit Studenten käme dem Paradies recht nahe. Der Grottenolm liebt sein Fach auch. So sehr, dass er gerne mal die Annehmlichkeiten die seine Bezahlung als Professor mit sich bringt, vergisst zu geniessen. Der Grottenolm fährt nie Cabrio, ist nie in einem Restaurant anzutreffen und v.a der Grottenolm geht nie einkaufen! Nie!
So trägt er unermüdlich die Diolen-Hose aus den 70ern auf, sein Pullover ist völlig naturfaserfrei, während der Achselranz unter seinem Hemd während der Promotion schon verdaächtige Ringe schlug, ist er mittlerweile unten angelangt. Der Bequemschuh aus den 70ern wirkt nicht mal mehr nerdig.


In der Regel aschfahl im Gesicht kauft er Bücher.
Prof, Grottenolm ist nicht unfreundlich, nicht mal besonders neurotisch für einen so hochneurotischen Laden wie die Universität. In der Regel sitzt er bis 23 Uhr in der Bibliothek. Oder an seiner Schreibmaschine. Wirklich an der SCHREIBMASCHINE!
Wenn ich dann am Olm vorbeiziehe, bin ich dem Himmel für zwei Sachen dankbar, dass ich gelernt habe, Spaß zu haben und dass ich rechtzeitig (oblgleich viel zu spät!) Sex hatte, zwei Dinge, die einen davor feien, so zu enden . Hoffentlich!

Montag, 28. Juni 2010

Freitag, 25. Juni 2010

Guilad - Quatre ans déjà

Guilad,

on ne se connaît pas et on ne va vraisemblablement jamais se connaître. Je suis avec toi ce quatrième anniversaire de ta captivité, dans mes pensées et prières, et je souhaite te dire Tiens bon, la vie reviendra, l'amour reviendra et tu seras libre un jour. Israel vivra, Israel vaincra et on va tous les envoyer chier les imbéciles du Hamas!

Dienstag, 22. Juni 2010

Antwort auf kotzboy

Die Diskussionen über die FDP, ihren leider wohl nicht schwulen Generalsekretär und die liberale Selbstauflösung, wie sie bei gaywest geführt wurden, schlagen ja einige Wellen und kulminierten in einen Beitrag von kotzboy. Hier meine Antwort jeweils zwischen den Zeilen:


was soll ich mit so was anfangen?
“…das 1. Mal FDP gewählt zu haben, war ungefähr so wie der erste Sex mit nem Mann – ein Befreiungsschlag!”
schreibt “timo h.”
lalibertine schreibt: “Wie schwer ein Coming Out als Liberale sein kann, wenn man von Linken umgeben ist weiß ich selbst auch nur zu gut.“
das waren leser-reaktionen auf den kurzfristigen, inzwischen aufgehobenen rauswurf des ja durchaus öfters lesenswerten blogs “gay west” aus dem meinigen aggregator “planet dissi“.
die gay-westler hatten daraufhin von “konformismus der dissidenz” gesprochen. zuvor hatten sie zu meinem missfallen gerätselt, wie schwul und hübsch eigentlich christian lindner sei, der bundeswehr-oberleutnant und fdp-generalsekretär. den aktuellen semi-rückzieher aus der hardcore-sozialdarwinistischen klientel-mission, den die fdp koalitions- und realitätsbedingt zu unternehmen gezwungen ist, wurde von “gay west” als “liberale selbstauflösung” negativ abgewatscht

.

So,so, ich werde mir als beim nächsten Stadtbummel ein Schild um den Hals hängen: ich habe FDP gewählt und würde es wieder tun, Was mir absolut schleierhaft ist, ist der Umstand, dass in Zusammenhang mit Liberalismus, von dem es viele Spielarten gibt, immer gleich die Sozialdarwinismus-Keule kommt. Ich bin liberal, weil ich glaube, dass wir mit weniger Staat und mehr Markt alle glücklicher, ausgefüllter und zufriedener wären. So verzichte ich auch gerne auf den „Staat“ als Arbeitgeber und würde liebend gerne im Rahmen einer privatwirtschaftlich organisierten Einheit arbeiten. Ja, ich bin schwul und mag blonde Männer und finde Christian Lindner einfach sexy. Warum brauche ich hier nicht zu erklären. Dass er bei der Bundeswehr war, macht ihn für mich nicht unattraktiver.

wie verblendeter kann man als parteipolitischer fanboy eigentlich sein? wieviel deutlicher kann man in indirekter form die durchsetzung des asozialen fdp-parteiprogramms einfordern? das programm einer partei, die sich zwar “liberal” nennt, aber nichts anderes als unsympathen wie möllemann, birgit homburger, rainer brüderle, martin lindner und andere hervorbringt, die allesamt in ihrer agenda das gegenteil sind von dem, was ich mir politisch wünschen würde, um eine gesellschaft freier und damit glücklicher zu machen.



Über den Weg zum Glück kann man streiten, meiner heißt: privatisieren, Staat zurückfahren, privatisieren. Existenzgeld ist dabei durchaus eine Möglichkeit, die ich gar nicht ausschließen möchte, über die ich mich aber in Ruhe unterhalten möchte. Außerdem ein Kategorienfehler: Liberale Positionen und Personen zu vermengen. Martin Lindner ist mir privat sehr sympathisch, ich finde Leute wie Claudia Roth, Sarah Wagenknecht, Andrea Nahles, Heidemarie Wieczorek-Zeuk unterirdisch unsympathisch. Darauf Invektiven gegen ihre Parteien zu gründen, ist unlauter.

nachkriegs-dland war selten weiter entfernt von der vorstellung eines selbstbestimmten lebens für alle, etwa in einer form eines “existenzgeldes“, das die notwendige grundvoraussetzung einer individuellen souveränität erst herstellen würde (im gegensatz zur willfährigen auslieferung und abhängigkeit in ein hartz 4-system). die angeblich “liberale” politik der fdp bedeutet derweil nix außer klientel-geschenke (atomlobby, hotelsteuer etc.), “kopfpauschale” und sozialabbau.



Nachkriegs-Deutschland war nie weiter entfernt von einem selbstbestimmen Leben, wegen einer Summe an absurden, bürokratischen Vorschriften, welche alle Bevölkerungsschichten gleichermaßen betreffen. Zur Klientelpolitik habe ich mich bereits geäußert, die Hotelsteuer war ein Fehler, die Liberalisierung des Strommarkts erlaubt es mir, als liberalem Kernkraftgegner greenpeace-Strom zu beziehen. Erlaubt mir also, meine Grundsätze individuell umzusetzen. Sozialabbau ist ein diffuser Kampfbegriff des DGB.

ich lasse es auch nicht auf mir sitzen, “konformistisch” zu sein, weil ich die absichten einer regierungspartei strikt ablehne. im gegenteil, ich höre derzeit wieder gerne den song der “goldenen zitronen“: “alles was ich will (nur die regierung stürzen)“.
und ich lasse es mir nicht als vorwurf gefallen, daß ich es nicht lassen kann, mich trotz aller negativen erfahrung selbst weiterhin als eher “links” einzuschätzen.



Wie sich wer einschätzt, ist mir ziemlich gleich, ich schätze mich nicht als links ein und das ist mir auch ziemlich egal. Höre in letzter Zeit gerne Charles Aznavour Emmenez-moi und das zweite Album von Vincent Delerm. Mag Rose, Dominique A. und Berry.

weshalb ich ein problem habe mit der fdp dürfte aufmerksamen leserInnen dieses blogs sowieso klar sein. meinen impuls zur zensur habe ich dennoch überdacht, “gay west” bleibt bis auf weiteres im planeten drin. es braucht wohl doch eine wesentlich penetrantere kontinuität an lobeshymnen gegenüber dieser extrem hassenswerten partei, bis ich endgültig den stecker ziehen werde. bis dahin freue ich mich auf weiterhin öfters lesenswerte artikel, die sich vielleicht etwa um homophobie, antisemitismus, die strangen theorien einer judith butler oder andere ärgernisse drehen, die wir über alle parteipolitischen gräben hinweg gleichsam zurecht kritisieren.



Warum gleich den Stecker ziehen? Warum polarisiert diese Partei nur so ? Hassenswert ist etwas anderes, eine Partei als hassenswert zu deklarieren, die auf dem Boden der Verfassung steht, ist pubertär.

Sonntag, 20. Juni 2010

Une jeunesse franco-allemande II



Laaaa honte! J'avais genre 12 ans et j'adoraaaiiis cette chanson!

Ein interessanter Beitrag zur derzeitigen FDP-Debatte

http://fxneumann.de/2010/06/18/dafuer-brauchts-die-fdp/

Lesen!

Die Sandalen der Prof S. – Akademischer Chic I

Nunmehr befinden wir uns nicht mehr im Nizza des Nordens, sondern in einer südwestdeutschen Universitätsstadt im, sagen wir im September. Langsam senkt sich die Sonne über dem Fluss, die Weinberge der Vororte leuchten gülden und die Bewohner der Stadt schicken sich an, ihren feierabendlichen Aktivitäten nachzukommen. Und doch: in der Universität brennt noch Licht. 23 blasse Forscher_Innen sitzen beieinander und lauschen gebannt folgenden Worten: „änt sen, se wäri äprehänsion of Fukos soot kän onli konsida itts fräkmentäry keräkta, se refjusal of a hollitstik inseit änt, as a mätta of fekt, its imbädenment into althussers konzäpt of se osa“.

Na, wo sind wir? Richtig! Auf der Jahrestagung einer Jahrestagung eines beliebigen deutschen geisteswissenschaftlichen Faches. Welche Sprache dies war? Nun, es ist ostwestfälisches Englisch. Warum diese Sprache dort gesprochen wird? Das weiß auch niemand so genau. Es versteht ohnehin niemand den anderen.

Doch schauen wir mal ganz genau hin. Wer sitzt denn dort beieinander? Und was haben diese Leute an? Und warum haben Sie das an? How to do things with clothes, Kleidung als performativer Akt, sotusei. Versuchen wir eine kleine kultursemiotische Charakterisierung der vestimentären Sitten der deutschen Universität:

1. Die Reinkarnation des Michel F.
Michel F. ist der Denker, der die Geisteswissenschaften wie kein anderer revolutioniert hat. Seine Fragen finde ich ziemlich genial: es geht um die Einengung des Individuums durch sich konstituierende staatliche Machtorgane, die Individualität und Differenz nivellieren.
Doch Michel F. war darüber hinaus ein ziemlicher Volldepp. So hatte er die exzellente Idee (als schwuler Mann!), diese hervorragende, freiheitsbringende emanzipatorische Islamische Revolution im Iran zu unterstützten. Bien joué, Michel!
Foucault war ein Schnösel, er fuhr einen Jaguar mit weißen Ledersitzen und die teuersten Anzüge. (Der fortgeschrittene Imperialismus des 21. Jahrhunderts zwingt Schnösel dazu, Hollandrad zu fahren und ihre Kaschmir-Pullover im Schlussverkauf zu kaufen: Verarmung der Mittelschichten!).
Michel F, wirkt bis heute in jeder Hinsicht stilbildend: Vier der anwesenden Männer haben eine Glatze und eine coole schwarze Brille. So voll intellektuell. Und sie haben schwarze Anzüge an. Die aber schlecht sitzen. Und gerne, ein wenig wie in Miami Vice, hautenge T-Shirts zum Anzug. Grrrrr! Werfen wir einen Blick auf die Socken: ha, erwischt! Cremefarbene Socken zu schwarz! Leider daneben! Und am Handgelenk ein Werbegeschenk der Frankfurter Rundschau. Wieso denn auch dafür Geld ausgeben? Diese Liste könnte beliebig weiter geführt werden.
Einen dieser Hobby-Fs kenne ich näher. Er leidet darunter, nicht schwul zu sein. Und betont in meiner Gegenwart immer, wie so voll queer er ist. Da muss er nicht. Ich stehe auf Männer. Mit ein bisschen Selbstironie. Und nicht auf Michel F. und Epigonen. Die nehmen sich zu wichtig.

2. Die Reinkarnation der Berkeley-Lesbe
Das Pendant zu Michel F. ist die Lesbe (im folgenden Lespe genannt) oder Lesboide (Lespoide). Sie hat natürlich kurze Haare, Achseln, kein BH, das Übliche… Die Universitäts-Lespe weist indessen einige Besonderheiten auf. Zunächst ihre Liebe zu Outdoor-Klamotten, sommers wie winters trägt sie unermüdlich The North Face und Jack Wolfskin, gerade so als wolle sie nach der Vorlesung noch mal gerade den K1 besteigen. Und natürlich ist sie die die intriganteste Kuh von allen, denn wer gegen sie ist, ist xyz- phob. Und überhaupt gegen die ganzen tollen anderen Frauen im Kampf gegen alle –ismen, in deren Namen sie spricht und die sie moralisch bemächtigen, ihre Student_Innen wüst zu beschimpfen, wenn diese einfach wieder so unpolitisch sind und in den Semesterferien Hausarbeiten schreiben (wie unterwürfig!) oder Geld verdienen (Angestelltenmentalität!), um im Semester drauf Miete und Essen zu bezahlen. Und gute Noten haben zu wollen, ist auch so erbärmlich!
Ihr Alleinstellungsmerkmal aber ist die Sandale (Trecking), im Sommer ohne Strümpfe, dafür mit ungeschnittenen Nägeln und 12 cm Hornhaut, im Winter mit Strümpfen (mindestens zwei Paar)… wobei ich bis heute nicht weiß, welche der Varianten ich bevorzuge.

3. Jung im Hosenanzug
Die Lespen-Generation ist im Begriff, emeritiert zu werden. Ouffff, könnte man da sagen, vielleicht zieht endlich mal ein wenig Vernunft ein! Doch Obacht, ihr Ziel ist erreicht: HEGEMONIE! Seit 15 Jahren kann man kein geisteswissenschaftliches Seminar mehr betreten, ohne dass man mit so voll queeren Theorien zugetextet wird. Und wehe dem, der diese in Frage gestellt. Da wird aber Frau Prof S. GGGGAAANZ BÖSE, wenn man sich so hartnäckig der Wahrheit (welche ganz plötzlich kein Konstrukt der Herrschenden mehr ist) verweigert. Torquemada war ein Waisenbub dagegen!
So voll innovative (!!) Theorien sind jetzt Mainstream geworden. Dissidenz ist konform, wie es jüngst Kollege Damien ausdrückte. Seitdem schlägt die große Stunde der Hosenanzüge. Hosenanzüge bei Nachwuchswissenschaftlerinnen sind die Mao-Hemden des Wissenschaftsbetriebs, die emsigen kleinen Bienen, die nun die frohe Botschaft in die Welt hinaustragen, sind sonderbarerweise alle in Hosenanzüge gehüllt. Sie sind die Doktorandinnen der Lespen. Vielleicht tragen sie Hosenanzüge, weil das Unbehagen der Geschlechter dort besser zum Ausdruck kommt, man schreibt sich in nicht so binäre Geschlechterstrategien ein, ist weniger einengend, rechts, faschistisch. Wobei mir noch einfach niemand erklären konnte, warum alle Nachwuchswissenschaftlerinnen so unglaublich dicke Hintern haben. Und so lange Zähne! Als gelte es, diesen genialen Fortschritt mit Klauen und Zähnen zu verteidigen.

Vielleicht lauschen wir noch kurz dem Vortrag. Und beschäftigen uns nächste Woche weiter mit Vestimentärem, denn „se päradeim of lukism, se mir konzeräschn on the füsikal äsepekt of a jumain biing, häs to be konsidad as se vörst stäp to fäschism and inhumänity. We sus belief that heterotopia …“

(more to come)

Samstag, 19. Juni 2010

Schnösel der Woche




Der algerischen Dame möchte ich mich anschließen! William rockt!


Dienstag, 15. Juni 2010

Mea culpa II

Nochmal mea culpa

"Mea culpa! Auch ich habe auf dieses Lied getanzt. Ich war nicht mal richtig betrunken, es war nicht mal richtig heiß, es war auf keiner Plaza Mayor irgendwo zwischen Zaragoza, Valencia und Granada, ich war in keinen Spanier verliebt und musste auch niemanden in meinem näheren Umfeld, welcher möglicherweise ein Che-Guevara T-Shirt trug, beeindrucken. Obgleich Träger von Che T-Shirts meistens nicht mein Typ sind. Eigentlich nie mein Typ sind.
Vermutlich sah ich tanzend ungefähr so revolutionär aus wie immer und trug das, was ich im Sommer trage seitdem ich mir selbst meine Klamotten kaufe, ein Poloshirt (dunkelblau, braun, dunkelgrün, weiß – meine Liebe zu flieder ist relativ neu ….) und weiße Chucks, Segelschuhe, Sebagos und Chinos, Jeans oder eine Bermuda - wenn es wirklich heiß ist. Beim Kauf eines neuen Poloshirts in Paris traf ich schlendernd übrigens Nathalie Carone, die revolutionäre Heldin des Liedes. Sie kam mir gerade mit einer agnès b - Tüte entgegen. Und berichtete mit von ihrem Ansinnen ein paar Tage später nach Cuba zu fliegen. Am Grab des Che, als sie aus der Zeitmaschine ausstieg, hatte sie sich schon umgezogen…. Vielleicht hat agnès-b auch eine Filiale in Kuba eine Filiale eröffnet."

So hatte ich mich schon einmal zu diesem Video geäußert, leider ist dies nicht mehr zugänglich, was an einer Krankheit liegt, die man Parvor academicus nennt und mit nächtlicher Panik und „ich schaff’s nicht“ Anfällen einhergeht.
Wie dem auch sei.

Youtube-Kommentare sind ein interessanter Spiegel des Zustands einer Nation. Die Krise des französischen Schulsystems zum Beispiel äußert sich in der katastrophalen Rechtschreibung der Kommentare, neben denen sich die deutschen wie Goethe ausnehmen. Unter diesem Video, welches ich mir kürzlich noch mal anschaute, las ich „Free Palestine!“. So, so, Kinder. Interessant.

Der Bogen, der hier von Cuba zum sog. Palästina gespannt wird, ist auch vestimentär nicht uninteressant. „Free Palestine“ wie es hier wohl gemeint ist, wäre ein Land geführt von der Hamas, einer Terrororganisation, die eine Staatsform vertritt, die grundlegende Rechte des Individuums mit Füßen tritt. Und die Rechte der Frauen allemal.

agnès b, ist eine Modemarke, die ich an Frauen eigentlich mag. Viele meiner Freundinnen tragen agnès b. In einem „freien“ Palästina, liebe Kommentarschreiberin, und liebe Nathalie, wäre es allerdings vorbei mir klassischer femininer Eleganz. Wohl noch mehr als in Cuba. Die Hamas-Eleganz ist ein bisschen… verdeckter….

Warum muss Totalitarismus eigentlich immer so sch… aussehen ?



Montag, 14. Juni 2010

Une jeunesse franco-allemande



Oubliez Ricky Martin! Voici les deux mecs qui ont hanté mes masturbations nocturnes quand j'avais 13 ans..... Oh là là et puis objectivement, c'est vraiment naze!

Schnösel der Woche


Ja, ich weiß, böser Kapitalist, nutzloser Schönling, Partylöwe, Jet-Set, Privatjet, bla bla bla... Ich finde, dass Mr. Berggrün für seine 48 Lenze immer noch ziemlich heiß aussieht.

Sonntag, 13. Juni 2010

Kindgerecht

ist unsere Wohnung überhaupt nicht, was vor allem daran liegt, dass wir keine Kinder haben. Patenkinder haben wir aber zu Hauf, damit wir auch mal die Freuden von Elternschaft genießen dürfen, sei es nur symbolisch und für kurze Zeit. Ich bin gerne der leicht schrullige Patenonkel und verwöhne meine Lieben gerne und ausgiebig, so dass sie von früh an die Vorzüge der kapitalistischen Ausbeutergesellschaft zu schätzen lernen.
Manchmal aber halten mir die Eltern dieser Kinder aber gnadenlos vor Augen, wie spießig ich bin. So ein richtiger Spießer nämlich.
Meine Wohnung ist nämlich nicht kindgerecht, das haben wir geklärt. Dafür ist meine Wohnung voll schwul. Ich lese ja auch die AD. So total durchgestylt.... Was natürlich nicht stimmt, es gibt allerdings ein paar Möbelstücke für die ich mir bei ebay die Nächte um die Ohren gehauen habe und, weil wir ja als Kinderlose sowieso total privilegiert sind, in einer alten Jeans und in einem siffigen T-Shirt abgebeizt, restauriert und dabei scheiße ausgesehen habe.
Was ich nicht verstehe ist, dass es die Eltern total normal (und eigentlich auch ganz lustig) finden, wenn ihre Brut mit einem Spielzeugbagger über diesen Tisch fährt und ihn zerkratzt, nachdem ich abends vorher erzählt habe, mit wieviel Mühe wir ihn restauriert haben.
Machen Kinder vielleicht wirklich dumm?
Oder gibt es dieses Selbstgerechtigkeitsgen (meinKinddarfallesweileseinkindistunddunureineschwulesau) doch?

Freitag, 11. Juni 2010

Wurzelbehandlungen

sind schmerzhaft und braucht kein Mensch. Eigentlich. Wurzelbehandungen und auf dem Rückweg Demonstrationen der Anhänger des Narrenschiffes können einem den Tag versauen. SO RICHTIG VERSAUEN!
Da hilft nur eins: Mc Donalds (war etwas schwierig, abes es ging - nach der Wurzelbehandlung), InTouch, Peek und Cloppenburg und zum Friseur. Meine Friseurin kommt aus Afghanistan. Während Sie mir meine Spitzen schnitt, erzählte sie mir, wie frei sie sich in Deutschland fühle, wie froh sie sei, Afghanistan, verlassen zu haben und mit wieviel Stolz sie auf die schulischen Leistungen ihrer Tochter blicke.

Geht doch, dachte ich mir auf dem Heimweg...

Dienstag, 8. Juni 2010

Ma France

est imbue d'elle-même, chère, hautaine, nombriliste, égocentrique, parfois très stupide, immobile, étatiste, donneuse de leçons au monde, passéiste....Mais dans des moments comme ça, ma France, je l'aime aussi....

http://www.haaretz.com/print-edition/news/it-s-time-to-stop-demonizing-israel-1.294833

Montag, 7. Juni 2010

Frau Dr. Kampflesbe

Unlängt beschrieb Adrian eine lesbische Universitätsdozentin folgendermaßen:


Ein schreckliches Wort, fürwahr, ein Wort, das an Seminare mit einer
feministischen Dozentin erinnert, die sich nicht die Achseln rasiert und keinen
BH trägt, auch wenn wirklich niemand ihre Brüste sehen will.


Ich habe solche Kolleginnen, dutzendweise. Ihre Dissertationen handeln in der Regel vom Kampf indianischer Frauen in Amazonien und um performatives Schreiben auf Guarani oder von einmarmigen Lesben aus Dahomey (Verzeihung: Benin), welche ihre Romane (in der Regel im Selbstverlag verlegt) auf Französisch, Bambara und Arabisch schreiben oder um Subjektkonstruktionen im weiblichen Schreiben aborigener Frauen im Outback, welche, als Akt des Widerstands gegen das imperialistische Verlagswesen nur oral weitergegeben werden.

Mich amüsieren diese Frauen, immer mit einer Petition unterm Arm, immer in irgendwelchen Projekten aktiv, immer im Urlaub in Senegal, um mit ganz tollen anderen Frauen gemeinsam einen Brunnen zu graben. Nichts stünde mit ferner, als sie bekehren zu wollen.

Heute morgen indessen platzte mir der Kragen. Frau Dr. Kampflesbe kam um 7.40 in mein Büro - montags gebe ich um 8.15 ein Seminar und bin meistens schon früher im Büro. Nein, gerne mache ich das nicht. Meine Laune ist auch eher so mittel. Zum Glück ist das Seminar sehr gut, weil trotz des Bachelors, eine feine Sache wie ich finde, das Abendland immer noch nicht untergegangen ist. Sie hatte eine Petition dabei, gegen die Aktion Tsahals gegen die "Friedensaktivisten". Nein, Mädchen, nicht mit mir. Nicht so billig! Nein, Hasi, ich bin kein Verbündeter, nur weil ich schwul bin...
Ich singe in einem Kirchenchor.
Ich finde Afrika besch*****, war einmal dort und es hat mir GEREICHT!
Mein Parfüm war wahrscheinlich teurer als all das, was Du am Leibe trägst.
Ich finde Israel cool.
Die USA auch.
Werbung finde ich auch voll super.
Mein Freund und ich haben uns bei Sex in the City köstlich amüsiert.
Ich lese die Springer-Presse.
Meine Altbauwohnug hat 4m50 hohe Wände und die Klimabilanz ist mir sowas von Latte.
So und jetzt lass mich in Ruhe...

Sonntag, 6. Juni 2010

C'est tellement drôle!



OUAAAAIIS, je sais que tout le monde l'a déjà posté, MAIS j'ai tellement rigolé en regardant ce clip. MDR!

Samstag, 5. Juni 2010

Herr Wulff...

http://fdogblog.wordpress.com/2010/06/05/herr-wulff-ziehen-sie-zuruck/#more-1620

Besser als die Freunde der offenen Gesellschaft hätte ich es nicht sagen können. Ein Präsident der Freiheit und der Verantwortung wird dem Lande mehr nützen als ein zugegeben sehr sympathischer, zugegeben auch sehr kompetenter Landesvater.

Doch der bessere Präsident wäre Gauck.

Timos Terrorliste

Meine Wahlheimat (wobei dieser Begriff eher der miserablen Lage auf dem Arbeitsmarkt geschuldet ist, als einer wirklichen Wahl, nun denn, man nicht hier hierher geprügelt) trägt den Beinamen Nizza des Nordens, ein ziemlich belämmerter, wie ich finde, wegen dieses tollen Mikroklimas, von dem ich allerdings in den letzten beiden "Sommern" nichts mitbekommen habe. Glechviel, als ich heute morgen, nach dem Besuch des Sportstudios und einem anschließenden Abstecher zum Thai durch die Innenstadt schlenderte, hatte ich eher das Gefühl, im Gelsenkirchen des Südens zu lebe. Grrrr..... garstig, kaum ist Sommer schon zeigen Männer gnadenlos, was sie modetechnisch alles nicht draufhaben. Das typisch deutsche Deutschenbashing ist hier indes völlig fehl am Platz, ein längerer Frankreichaufenthalt hielt mir knallhart die Realität in dieser vermeintlichen patrie de l'élégance vor Augen. La France va mal... Früher war das besser!
Erzieherisch, gleichsam nationalpädagogisch, wie ich ja gerne tätig bin, hier ein kurze List mit Dingen, die ABSOLUT zu vermeiden sind:
1. Muscleshirts sind etwas in dem man aussieht wie ein eine billige Vorstadtschwuchtel oder eine provinzielle Kopie von Arnold Schwarzengger, beides unschön.
2. Füsslinge meintetwegen, mein Ding sind sie nicht, die Alternative Socken ist allerdings so gruselig, dass die Geschmackspolizei hier Gnade walten lässt. Allerdings: Füsslinge in Segelschuhen gehen GAR NICHT, genauso wenig wie ebendiese im Winter.
3. Kurzärmelige Hemden, hier ein kategorisches NEIN! Jedes gute Herrenhemd hat eine Vorrichtung zum Hochkrempeln, hochgekrempelte Hemden sind sexy, sie haben etwas dynamisch zupackendes.
4. 3/4 Hosen bei Männern gerade in der Variante mit Füsslingen stehe ich äußerst skeptisch gegenüber.
5. Männer, die im Büro Halbarmhemden tragen und in der Freizeit 3/4 Hosen, tragen gerne mal die eine oder andere Treckingsandale. Beim Wandern sind diese Dinger sehr gut - leider völlig unästhetisch, aber Wandern und Ästhetik schließen sich nunmal aus -, im verminten Gelände der Großstadt indessen sollte man es einfach lassen.
6. Mit der Farbe weiß gilt es sparsam umzugehen, ganz in weiß sieht man schnell aus wie Radu, der Mafiaboss aus den Ostkarpaten.
Ach diese Liste ließe sich beliebig verlängern, ich glaub, ich nehm jetzt mal mein Notizbuch mit....

Mittwoch, 2. Juni 2010

Ich mach's einfach

Sobald im Umkreis von 11 km jemand das Wort Schokolade ausspricht, nehme ich gefühlte 13 kg zu. Daher suche ich seit ein paar Jahre regelmäßig ein Fitnessstudio auf, um den schlimmsten Auswirkungen entgegenzuwirken - außerdem hilft es herrlich beim Abbau von Ärger und Stress. Problematisch finde ich (protestantisch, puritanisch, prüde) die Situation in der Umkleidekabine. Obgleich ich schwul bin und mich natürlich für Männerkörper und Schwänze interessiere, mag ich nicht, wenn mir jemand auf den Pillermann starrt. Unlängst unter der Dusche unterhielten sich zwei Früchtchen darüber, wo man sich am geilsten anp***** lassen kann. Schön war das nicht.
Daher habe ich jetzt einen Entschluss gefasst. Ich mach's jetzt einfach. Ich dusche in einer Badehose. Sie ist übrigens rosa und von RL... Damit ihr mich erkennt bei Fitness First....

Dienstag, 1. Juni 2010