Dienstag, 15. Juni 2010

Mea culpa II

Nochmal mea culpa

"Mea culpa! Auch ich habe auf dieses Lied getanzt. Ich war nicht mal richtig betrunken, es war nicht mal richtig heiß, es war auf keiner Plaza Mayor irgendwo zwischen Zaragoza, Valencia und Granada, ich war in keinen Spanier verliebt und musste auch niemanden in meinem näheren Umfeld, welcher möglicherweise ein Che-Guevara T-Shirt trug, beeindrucken. Obgleich Träger von Che T-Shirts meistens nicht mein Typ sind. Eigentlich nie mein Typ sind.
Vermutlich sah ich tanzend ungefähr so revolutionär aus wie immer und trug das, was ich im Sommer trage seitdem ich mir selbst meine Klamotten kaufe, ein Poloshirt (dunkelblau, braun, dunkelgrün, weiß – meine Liebe zu flieder ist relativ neu ….) und weiße Chucks, Segelschuhe, Sebagos und Chinos, Jeans oder eine Bermuda - wenn es wirklich heiß ist. Beim Kauf eines neuen Poloshirts in Paris traf ich schlendernd übrigens Nathalie Carone, die revolutionäre Heldin des Liedes. Sie kam mir gerade mit einer agnès b - Tüte entgegen. Und berichtete mit von ihrem Ansinnen ein paar Tage später nach Cuba zu fliegen. Am Grab des Che, als sie aus der Zeitmaschine ausstieg, hatte sie sich schon umgezogen…. Vielleicht hat agnès-b auch eine Filiale in Kuba eine Filiale eröffnet."

So hatte ich mich schon einmal zu diesem Video geäußert, leider ist dies nicht mehr zugänglich, was an einer Krankheit liegt, die man Parvor academicus nennt und mit nächtlicher Panik und „ich schaff’s nicht“ Anfällen einhergeht.
Wie dem auch sei.

Youtube-Kommentare sind ein interessanter Spiegel des Zustands einer Nation. Die Krise des französischen Schulsystems zum Beispiel äußert sich in der katastrophalen Rechtschreibung der Kommentare, neben denen sich die deutschen wie Goethe ausnehmen. Unter diesem Video, welches ich mir kürzlich noch mal anschaute, las ich „Free Palestine!“. So, so, Kinder. Interessant.

Der Bogen, der hier von Cuba zum sog. Palästina gespannt wird, ist auch vestimentär nicht uninteressant. „Free Palestine“ wie es hier wohl gemeint ist, wäre ein Land geführt von der Hamas, einer Terrororganisation, die eine Staatsform vertritt, die grundlegende Rechte des Individuums mit Füßen tritt. Und die Rechte der Frauen allemal.

agnès b, ist eine Modemarke, die ich an Frauen eigentlich mag. Viele meiner Freundinnen tragen agnès b. In einem „freien“ Palästina, liebe Kommentarschreiberin, und liebe Nathalie, wäre es allerdings vorbei mir klassischer femininer Eleganz. Wohl noch mehr als in Cuba. Die Hamas-Eleganz ist ein bisschen… verdeckter….

Warum muss Totalitarismus eigentlich immer so sch… aussehen ?



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