In einem sehr gelungenen Artikel in der ZEIT von letzter Woche wird Christian Lindner, Generalsekretär der FDP, porträtiert und ihm der Wunsch in den Mund gelegt, er möge die Partei sozialer und ökologischer verfasst wissen. Gleichzeitig äußert er sein Bedauern darüber, dass die Partei in seinem Revier, dem Prenzlauer Berg, nicht so richtig lnden könne. Als ehemaliger, aber wohl recht typischer Bewohner des PrenzlBergs (gutaussehend, kinderreich, Günther Netzer Frisur und Nerdbrille - nein Spaß beiseite: evangelisch, krichennah sozialisert, nicht am Hungertuch nagend, ohne im Geld zu schwimmen) hierzu ein paar Anmerkungen.
Vermutlich bin ich "leider kein Einzelfall" und rational ist mir alles klar: der Kapitalismus bringt mir Freiheit, Wohlstand und Rechte, Sex, gute Klamotten, das beste Parfüm und die Möglichkeit zwischen 1599 Jogurtsorten zu wählen. In gewissen schwachen Momenten aber schlägt sie zurück: die ERZIEHUNG! Alles wovon man sich vermeintlich losgelöst hat. Ich wurde vermutlich, nach der 9-Monatsregel und dem Familienalbum, in einem VW Bulli auf einer Demo gegen einen Miiltärflughafen im französischen Larzac gezeugt, nachdem sich meine Eltern, einige Jahre vorher, im Pariser Mai 68 kennengelernt haben. So etwas prägt! Aber nein, NEEEIIN, ich will keine Brennnesselsuppe mehr essen müssen, ich will nicht ewig ein schlechtes Gewissen haben, wegen der "pauvres enfants en Afrique qui seraient bien contents de manger comme toi". Der Kauf einer Barbourjacke und Timberlands, für die ich den Lohn von ca. 70 Nachhilfestunden eisern sparte, sorgte für mehr Krach in der Familie als mein Coming-Out. C'est une plaisanterie, non ?
Hinzu kommt er: Der W-Faktor.
Ich bin erzogen worden zu Understatement, Ruhe, Beharrlichkeit. Der W ist ziemlich genau das Gegenteil. Kreischend und immer eine Spur zu laut. Irgendwie peinlich. Und es ist mir peinlich, dies zu schrieben, weil der gemeine Proll es vermutlich genauso sieht. Christian Lindner ist mir hingegen ziemlich sympathisch. Wer einen alten Porsche fährt/fuhr, kann kein schlechter Mensch sein.
Menschen und Programme sind also schwer voneinander zu trennen. Und ich wäre gerne ein richtiger Liberaler. Ohne Brennesselsuppe. Und VW Bullis.... Endlich ohne schlechtes Gewissen...
Vermutlich bin ich "leider kein Einzelfall" und rational ist mir alles klar: der Kapitalismus bringt mir Freiheit, Wohlstand und Rechte, Sex, gute Klamotten, das beste Parfüm und die Möglichkeit zwischen 1599 Jogurtsorten zu wählen. In gewissen schwachen Momenten aber schlägt sie zurück: die ERZIEHUNG! Alles wovon man sich vermeintlich losgelöst hat. Ich wurde vermutlich, nach der 9-Monatsregel und dem Familienalbum, in einem VW Bulli auf einer Demo gegen einen Miiltärflughafen im französischen Larzac gezeugt, nachdem sich meine Eltern, einige Jahre vorher, im Pariser Mai 68 kennengelernt haben. So etwas prägt! Aber nein, NEEEIIN, ich will keine Brennnesselsuppe mehr essen müssen, ich will nicht ewig ein schlechtes Gewissen haben, wegen der "pauvres enfants en Afrique qui seraient bien contents de manger comme toi". Der Kauf einer Barbourjacke und Timberlands, für die ich den Lohn von ca. 70 Nachhilfestunden eisern sparte, sorgte für mehr Krach in der Familie als mein Coming-Out. C'est une plaisanterie, non ?
Hinzu kommt er: Der W-Faktor.
Ich bin erzogen worden zu Understatement, Ruhe, Beharrlichkeit. Der W ist ziemlich genau das Gegenteil. Kreischend und immer eine Spur zu laut. Irgendwie peinlich. Und es ist mir peinlich, dies zu schrieben, weil der gemeine Proll es vermutlich genauso sieht. Christian Lindner ist mir hingegen ziemlich sympathisch. Wer einen alten Porsche fährt/fuhr, kann kein schlechter Mensch sein.
Menschen und Programme sind also schwer voneinander zu trennen. Und ich wäre gerne ein richtiger Liberaler. Ohne Brennesselsuppe. Und VW Bullis.... Endlich ohne schlechtes Gewissen...
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